Intellektuelle Gesprächspartnerin und Muse von Schriftstellern, darunter Jorge Luis Borges, Paul Valéry, Vicente Huidobro, James Joyce, Miguel Angel Asturias und Rafael Alberti: Elvira de Alvear war in den Pariser Literatur- und Künstlerkreisen bestens vernetzt. In Buenos Aires hatte Victoria Ocampo 1931 „Sur“ gegründet, die sich zu einer der legendären Kulturzeitschriften des Kontinents entwickeln sollte. Nun wurde auch Elvira de Alvear in Paris als Verlegerin tätig. Sie gründete „Imán“ und machte niemand anderen als Alejo Carpentier zum Chefredakteur. Die Zeitschrift sollte ein Forum für die lateinamerikanische Avantgarde werden, daneben aber auch in Übersetzungen zeitgenössische europäische und nordamerikanische Texte publizieren. So finden wir in der ersten (und einzigen) Ausgabe vom April 1931 Beiträge von León-Paul Fargue, Jean Giono, Emilio Lascano Tegui, Xul Solar, Bruno Barilli, Vicente Huidobro, Henri Michaux, Jaime Torres Bodet, Robert Desnos, Franz Kafka (übersetzt von Arqueles Vela), Miguel Ángel Asturias, Eugène Jolas (übersetzt von Manuel Altolaguirre), Benjamín Fondane, Xixto Martelli, Alejo Carpentier, Hans Arp (übersetzt von L. Vargas), Boris Pilniak (in der Übersetzung von Miguel Angel Asturias), John Dos-Passos (übersetzt von Carlos Enríquez) und Arturo Uslar Pietri.
Im Abschnitt „Conocimiento de América Latina” werden zehn Vertreter des Surrealismus in Paris zu ihren Ansichten befragt – es antworten Ribemont Dessaignes, Robert Desnos, Georges Bataille, Michel Leiris, Philippe Soupault, Walter Mehring, Alfred Kreymborg, Zdenko Reich, Roger Vitrac und Nino Frank.
Trotz des Untertitels „Revista trimestral“ sollte diese erste Nummer im April 1931 das einzige Heft von „Imán“ bleiben. Es wurden 2.720 Exemplare gedruckt und in Buchhandlungen verkauft. Dazu gehörten Librería Viau y Zona (Buenos Aires), Librería Española (París) und Librería Sánchez Cuesta (Madrid). Das Ibero-Amerikanische Institut hat nun antiquarisch ein Exemplar erworben, es trägt die eingestempelte Nummer 1722.