Für unser Zarzuela-Projekt sind wir auf Erwerbungsreise in Spanien: In Madrid und Barcelona gehen wir auf Straßenbuchmärkten von Stand zu Stand, klappern sonntags früh morgens die Flohmärkte ab und besuchen Antiquariate. Dabei suchen wir vor allem die kleinen Libretti, in denen zwischen 1840 und 1950 populäre Zarzuela-Texte abgedruckt werden. Aber auch die Noten – oft Auszüge für Klavier und Gesang aus – mit ihren farbenprächtige Titelbildern interessieren uns.
In Madrid sind wir vor allem auf der Feria del Libro Antiguo y de Ocasión am Paseo de Recoletos unterwegs, die dieses Jahr mit 39 Ausstellern von 18. April bis 25. Mai stattfindet, sowie an der Cuesta de Moyano mit ihren ständigen 30 Bücherhäuschen.
Auf dem Rastro, dem großen sonntäglichen Flohmarkt, muß man weit gehen, bis man an einem abgelegenen Ende noch einige Bücherstände entdeckt, denn der einstige Flohmarkt ist inzwischen vor allem von Ständen mit Textilien und Andenken geprägt.
Die Krise des spanischen Buchmarktes – im Jahr 2014 haben über 1.000 Buchhandlungen im Land geschlossen – hat auch die Antiquariate getroffen. So ist die berühmte «Celestina» in der Calle Huertas, die sich auf Theater spezialisiert hatte, inzwischen geschlossen. Dennoch bleibt Madrid die Hauptstadt der Antiquariate, eine Liste der wichtigen Buchhandlungen für antiquarische und gebrauchte Bücher gibt es hier.
Aus Madrid haben wir über 200 Libretti, Noten und andere Bücher auf den Weg nach Deutschland geschickt – und jetzt reisen wir auf unserer Bücherjagd weiter nach Barcelona.