Der Mexikaner Juan Rulfo (1917-1986) ist den meisten als bekannt als einer der großen Schriftsteller seines Landes. Mit zwei schmalen Bänden (El llano en llamas, 1953; Pedro Páramo, 1955), die das harte Leben und die Brutalität von Natur und Mensch in knapper Sprache schildern, wurde er zum Vorbild vieler lateinamerikanischer und spanischer Schriftsteller:innen und erlangte weltweiten Ruhm.
Seinen Lebensunterhalt verdiente Rulfo aber nicht als Schriftsteller, sondern als Staatsbeamter. So arbeitete er in Bewässerungsprojekten und ab 1963 als Redakteur am Instituto Nacional Indigenista (heute: Comisión Nacional para el Desarrollo de los Pueblos Indígenas, CDI). Dort leitete er schließlich das Publikationsprogramm, in dessen Rahmen wichtige Werke zur Anthropologie und Zeitschriften wie México Indígena und Acción indigenista erschienen.
In der Reihe Cuadernos Literarios wurden Erzählungen Rulfos in verschiedenen indigenen Sprachen veröffentlicht. Sie sind illustriert mit Holzschnitten von Luis Beltrán. Die Bibliothek des Ibero-Amerikanischen Instituts besitzt eine Reihe dieser Werke, die zentral sind für die Übersetzungen literarischer Texte in indigene Sprachen. Hier eine Auswahl:
Numiba ta Norte (Paso del Norte), Chontal
A binton doko‘ ni ka‘ ((Nos han dado la tierra); Chontal
Tamuje we’e yairu (Nos han dado la tierra); Rarámuri
A’al ti’ letio’ob ma’u kinsikeno’ob! (Diles que no me maten!), Yukateko
Arhia eskajtsïni no uandikuaka! (Diles que no me maten!), P’urhépecha