Der Begriff «Kultur» im Gattungsnamen dieser Zeitschriften ist ein weit gefasster: er berücksichtigt neben den kulturwissenschaftlich orientierten Geisteswissenschaften auch explizit die Naturwissenschaften. Die Interdisziplinarität ist möglicherweise das wichtigste Merkmal der Kulturzeitschriften, deren Blütezeit zwischen 1860 und 1930 lag. Die Vielfalt der Themen beinhaltet unter anderem politische, literarische, musiktheoretische und -praktische, soziologische, satirische und technische Artikel. Die Texte wurden bewusst allgemein verständlich abgefasst, um eine breite, sowohl akademische wie nicht-akademische Leserschaft anzusprechen. Die Form der Beiträge ist ebenso vielfältig: Literarische Texte stehen neben Interviews, Rezensionen, Kritiken, Nachrichten und Karikaturen. Die meisten Kulturzeitschriften enthalten zudem zahlreiche Illustrationen, Fotos und Grafiken. Außerdem waren sie beliebt als Träger von Werbung sowie Kurz-, Klein- und Kontaktanzeigen. Die im IAI vorhandenen Titel stammen überwiegend aus der Zeit zwischen 1880 und 1930, sie werden im Rahmen des DFG-Projekts «Kulturzeitschriften» nach und nach digitalisiert und in den Digitalen Sammlungen des IAI zur Verfügung gestellt.
Berlin als Kulturmetropole ist in diesen Zeitschriften immer wieder präsent. Die argentinische Atlanta bringt in ihrem Heft Nr. 5 (1911) einen Artikel über die Berliner Theaterlandschaft («El teatro en Berlín: Teatro histórico sobre el teatro de la historia») . Plus Ultra, ebenfalls aus Argentinien, berichtet im Jahr 1927 über avangardistische Kunst («Plus Ultra en Berlín: Exposición de Arte Moderno», Nr. 136) und über Berliner Mode («La moda en el Kaiserdamm», Nr. 140) .
Für Ihre eigenen Untersuchungen können Sie alle Texte aus den Digitalen Sammlungen als PDF herunterladen und dann in Ihrer Forschungsumgebung je nach Fragestellung weiterbearbeiten: